Es gibt einen Satz, den kann ich persönlich nicht mehr hören und finde, dass dieser in die Verbannung gehört: „Das haben wir schon immer so gemacht.“
Das ist eine Killerphrase. Und das Thema ist kein Leichtes. Es mag sein, dass Sie oder Ihre Mitarbeiter Dinge schon immer so gemacht haben und dafür mag es damals gute Gründe gegeben haben. In der aktuellen Zeit jedoch, in der sehr Vieles in den Firmen und in ganzen Branchen im Umbruch (Change) ist, ist dies Mindset für Unternehmen gefährlich.
Achten Sie auf Ihre Gedanken, denn sie werden zu Wörtern
Bedenken Sie bitte, dass den Gedanken die Worte folgen. Hinterfragen Sie sich oder die Aussagen aus dem Team. Überlegen Sie selbst oder mit dem Team zusammen, was genau die Auslöser für die Gedanken sind.
Es geht um die Überprüfung folgender Punkte
- Sollen mögliche Veränderungen vermeiden werden?
- Ablenkung von der eigenen Unwissenheit
- Das Gegenüber unfähig/inkompetent dastehen zu lassen – um von sich selbst abzulenken.
- Selbstreflektion des eigenen Mindsets: War doch bisher gut, warum ist eine Änderung nötig und wieso bin ich nicht bereit dafür
- Anzahl an Veränderungen im Unternehmen – hier wäre zu prüfen, ob die Anzahl der Veränderungen zu hoch ist
- Angst vor Veränderungen – Verlassen der eigenen Komfortzone, was Stress auslösen kann
- Prüfen, ob die firmeninterne Kommunikation transparent genug ist und die Mitarbeiter sich mitgenommen fühlen.
Welche Aussage gegen Killerphrasen helfen
Heutzutage werden Sie mit einer Order à la: „Das machen wir ab jetzt so!“ bei Ihren Mitarbeitern nicht mehr viel erreichen. Möglicherweise gehen diese sogar in den inneren Protest und reduzieren ihr Engagement und Performance. Das kann sich keine Teamleitung, Führungskraft oder Unternehmer leisten. Im negativen Fall haben Sie mit dem Nutzer der Killerphasen einen Machtkampf, der nicht förderlich ist. Am Ende eines Machtkampfes hilft nur das Antworten mit einer klaren Ansage, welches die Killerphrase stoppt. Sehr praktisch ist in solchen Fällen der Satz: „Hier handelt es sich offensichtlich um ein Todschlagargument. Lassen Sie uns zum Thema zurückkehren und sachlich argumentieren.“
Magische Fragetechniken, die Killerphrasen überwinden können
Fragetechniken sind magisch. Der Zauberstab, um die Ursache für das „schon immer so“ zu finden, ist es Fragen zu stellen. Sie hebeln damit Killerphrasen aus, in dem Sie das Thema auf die Sachebene heben.
„Warum?“ Bei dem warum geht es um die Historie. Vielfach machten Abläufe Sinn. Je nach Veränderung und Zeit ist es aber sinnvoll, Abläufe von Zeit zu Zeit zu hinterfragen. Ursprüngliche Gründe können sich verändert haben oder Ihnen sind bestimmte Gründe nicht bekannt. Mit der Frage nach dem Warum, kann in Ruhe gemeinsam geklärt werden, was der Grund für den Ablauf ist und ob er noch dienlich ist.
Fragen Sie: „Würden Sie mir bitte erklären, warum Sie das immer so gemacht haben? Was waren die Gründe für die Vorgehensweise/diese Abläufe?“
Sollte das warum nicht mehr ziehen, wechseln Sie zur Analysetechnik mit den Fragen:
„Was hat sich seit der Entscheidung verändert?“
„Wo genau sehen Sie das Problem?“
„Was wäre aus Ihrer Sicht heute die richtige Vorgehensweise?“
„Was genau irritiert Sie?“
oder Sie arbeiten mit einer Gegenfrage wie: „Was hält uns davon ab, es auszuprobieren?“
Sie werden feststellen, dass der Widerstand deutlich sinkt. Hintergrund ist, dass sich das Team oder der jeweilige MitarbeiterInnen gesehen fühlt. Nicht jeder Mitarbeiter ist sich bewusst, dass er mit Killerphrasen arbeitet. Und bedenken Sie, Sie werden nicht jeden überzeugen können.
Stark sein und cool bleiben
Sie sollten stark und Ergebnis offen sein, wenn Sie feststellen, dass der Einwand der Mitarbeiterin gerechtfertigt ist oder Sie einen sehr renitenten Mitarbeiter haben, der aus Ihnen vielleicht unbekannten Gründen in Opposition geht. Sollte Mitarbeiterin recht haben, geben Sie offen zu, dass die ursprünglichen Gründe nicht (mehr) sinnhaft waren. Überlegen Sie gemeinsam, wie eine Veränderung durchgeführt werden kann mit dem Blick auf alle nötigen Prämissen und Ressourcen.
Mehr Tipps
Achten Sie auf Ihre Körpersprache im Umgang mit Ihren Mitarbeiterinnen, Geschäftspartnern oder Kollegen. Wollen Sie Ihr gegenüber verärgern? In dem Fall sollten Sie unbedingt mit den Augen rollen, wenn das Phrasenschwein gedroschen wird.
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